Verlagsphilosophie

Trüffelschwein.

Der Verlag der Illusionen muss leider mit einem sehr abgelutschten Begriff beschrieben werden: Trüffelschwein. Das behaupten die meisten Verlage, erst Recht die kleinen. Aber hier ist es nicht daher gesagt, sondern der wichtigste Teil unserer Verlagsphilosophie. Wir verfolgen diese mit großer Unnachgiebigkeit, man muss beinahe von Radikalität sprechen.

 

Don’t call us.

Es ist zwecklos, uns anzusprechen, weil wir ausschließlich Bücher von Autorinnen, Autoren und Autorx verlegen, die wir selbst entdeckt und zuerst (!) kontaktiert haben. Es ist eine 100%ige Garantie, niemals von uns verlegt zu werden, wenn wir zuerste kontaktiert werden, keine Ausnahmen.

 

Underground.

Unser Schwerpunkt liegt auf amerikanischer Underground-Literatur, die außerhalb der völlig zerkauften Mainstream-Literatur stattfindet. Sie wird meistens ausschließlich digital publiziert und von den neoliberalen Buchmärkten bestenfalls ignoriert, meistens aber verspottet. Wir lieben sie. Selten verlegen wir österreichischen Underground, noch seltener Schweizer Underground. Deutscher Underground existiert nicht.

 

Minderheiten-Minderheiten.

Die neue (amerikanische) Underground-Literatur stammt von Minderheiten-Minderheiten, zum Beispiel schwulen Latinos oder muslimischen Transsexuellen. Allein die Tatsache, dass die meisten Leute grinsen, wenn sie den Begriff „Minderheiten-Minderheiten“ lesen, beschämt uns und zeigt die doppelte kulturelle Unterdrückung. Wir arbeiten ihr entgegen und geben Minderheiten-Minderheiten im deutschsprachigen Europa eine gedruckte Stimme.

 

Romanexzesse.

Uns interessieren nur Romane, und auch davon längst nicht alle. Jedem Buch, das wir verlegen, muss ein Exzesse zu Grunde liegen. Und vor allem muss diese Leidenschaft im Buch spürbar sein. Uns interessieren nur Bücher von höchster Intensität, die beim schreiben so sehr geschmerzt haben müssen wie sie beim lesen verstören. Der Verlag der Illusionen ist der Verlag der Romanexzesse.

 

Übersetzer.

Für uns sind Übersetzerinnen, Übersetzer und Übersetzx ebenso wichtig wie die Schreibenden. Wir arbeiten nur mit solchen zusammen, die in Jahren der Zusammenarbeit ihrerseits eine literarische Qualität bewiesen haben. Alle, die für uns übersetzen, haben bereits eigene Werke in jeweils beiden Sprachen verfasst.

 

No Amazon.

Noch der letzte Kapitalismuskritiker verhökert seine Schriften bei Amazon und zerstört auf diese Weise jede Glaubwürdigkeit. Wir lehnen Amazon ab und verkaufen grundsätzlich keine Werke über diesen Konzern. Amazon ist böse und zerstört die Buchkultur. Autoren, deren Werke über Amazon vertrieben werden, interessieren uns nicht.